Heute erzähle ich euch mal ein bisschen aus meinem Alltag...
...der seit einigen Monaten zuckerfrei ist - auf raffinierten Zucker bezogen. Süß ist mein Leben natürlich noch immer, aber eben nicht mehr SO süß! Wie man leckere Dinge auch anders süßen kann werde ich nach und nach in Form von Rezepten verraten. Außerdem schmeckt man nach einem "Zucker-Entzug" viele Lebensmittel ganz anders - viel intensiver und besser.
Wie bin ich da nur dazu gekommen, diese Frage beschäftigt mich seit einigen Tagen. Das Thema Zucker und das dieser nicht gut ist für uns, ist derzeit in allen Medien präsent. Und na klar, irgendwie geht das an keinem vorbei, man nimmt das auf und denkt schon mal darüber nach. Aber in welchen Lebensmitteln überhaupt Zucker enthalten ist, erfährt man erst, wenn man sich danach auf die Suche macht. Denn ca. 85% der täglichen Zucker Menge, nehmen wir versteckt auf. Esse ich eine Tafel Schokolade, denke ich mir, dass da viel Zucker drin steckt. Doch auch in sehr vielen Fertiggerichten, wie Pizza & Co. ist Zucker enthalten.
Zudem gibt es für Zucker über 60 verschiedene Bezeichnungen / Zuckerarten - und mal Hand auf´s Herz, wisst ihr immer, was das alles ist, was auf den Zutatenlisten von fertigen Produkten steht?
Da ich schon länger bemerkt hatte, dass ich kein Palmfett vertrage, begann ich Zutatenlisten zu lesen mit dem "Erfolg", dass wir bei fast allen Produkten, was wir im Haushalt hatten (!), Zucker und/oder Palmfett enthalten ist. Absolut erschreckend!
Damit war der erste Schritt in Sachen selber kochen gelegt - noch ging es mir nur um das Palmfett. Bis mich ein kleiner Ratgeber "Zucker" im Zeitschriften Regal anlachte und ich dachte ok, nun nimm dir die Zeit das zu lesen (dazu kann ich euch verraten, dass ich gar nicht gerne lesen bzw. vieles eher und schneller visuell wahrnehme). Aber OK, das Heftchen war klein, also ab in den Einkaufswagen.
Sehr erschreckend, wie stark uns Zucker schädigt - krank macht! Und damit begann mein Versuch es ohne Zucker zu probieren - einfach so - es folgten schon anstrengende Wochen mit häufigen Kopfschmerzen und man denkt: Hey was soll das, ich ernähre mich nun so gesund! Durchhalten! Und, nachdem ich mich die letzten Monate intensiv damit beschäftigt habe, weiß ich jetzt, dass es dafür ein paar Tricks gibt (spontan wie ich bin, wollte ich es damals sofort testen).
Im Netz gibt es mittlerweile ganz viele Tipps um vom Zucker runter zu kommen... besonders toll finde ich die Seite von
Ilga Pohlmann namens: Zuckermonster. Bei Youtube findet ihr interessante Videos von ihr, die ganz verständlich erklären, warum es uns so schwer fällt auf Zucker zu verzichten. Rechts findet Ihr einen direkten Link zu Ilga und dem Zuckermonster.
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Ich backen nur noch selber - egal ob Brötchen, Brot oder anderes. |
Für die Industrie ist Zucker toll...
- er konserviert (wann hattet ihr das letzte Mal eine verschimmelte Marmelade im Schrank?)
- er ist ein Geschmacksverstärker
- er steht im Verdacht süchtig zu machen, also kaufen wir mehr davon
- er steht im Verdacht für viele Stoffwechselerkrankungen verantwortlich zu sein, was die Pharmahersteller erfeut, denn dann brauchen wir Medikamte
- und er ist billig!
Wann immer irgendwo "fettreduziert" drauf steht, könnt ihr davon ausgehen, dass dafür Zucker hinzugefügt wurde (damit es trotzdem lecker schmeckt). Und glaubt mir Fett (gutes Fett) ist nicht das Problem. Ich liebe, seitdem ich besser esse, 20% Quark! Den hätte ich zuvor (wegen dem vielen Fett) nicht angerüht... leider, denn der macht satt. Der Mund spürt "Lecker, es kommt Fett" - gibt diese Info an des Gehirn weiter, das produziert Stoffe um dieses Fett zu verarbeiten ....UND nun stellt euch vor, da kommt nur 0,3% Quark im Magen an.. dabei hatte der sich auf 19,7% reichhaltigeren Quark gefreut - bekommen wir vielleicht davon Hunger? Denn der Körper war auf mehr Fett eingestellt - das gleich könnte auch bei Süßstoffen passieren. Manche Menschen (z.B. ich) bekommen mehr Hunger, wenn sie (als ich) z.B. Cola Light o.ä. trinken.
All diese Infos sind nun recht oberflächlich, denn immerhin gibt es viele verschiedene Süßstoffe und nicht jeder reagiert gleich darauf. Es hilft nur es auszuprobieren und zu schauen, wie es einem damit geht.
Sehr mir meine einfachen Erklärungsversuche nach - ich bin kein Mediziner. Ich esse einfach seit einigen Monaten anders (keinen raffinierten Zucker, kein Palmfett, keinen Weizen und selten helle Mehle) und es geht mir so gut dabei!!!
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Selbstgemachte Ravioli - meine Premiere |
Ich will niemanden "bekehren", wer Zucker essen möchte kann das tun. Aber ich möchte euch Mut machen, dass es auch anders geht, dass es eurem Körper gut tut. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so fit war, plötzlich habe ich einen großen Bewegungsdrang. Mein Kopf ist aufgeräumter als zuvor, sämtliche Schränke werden ausgemistet, ich kann mich kaum bremsen vor neuen Ideen und Strukturwünschen. Auch das hat mit dem "entfernten" Zucker zu tun, einfach erklärt: Durch den hohen Zuckerkonsum muss die Bauchspeicheldrüse sehr viel Insulin ausschütten, dass führt u.a. dazu, dass bestimmte Rezeptoren resistend werden, so dass ein Hormon, was uns Lust auf Bewegung macht, zwar im Körper vorhanden mist, aber nicht mehr an koppeln kann.
Hossa... habe ich euch schon verschreckt mit all den Infos? Nein, super! All das ist auch in mir gereift - ich habe gut 1 Jahr gebraucht, um von meiner geliebten Apfelschorle runter zu kommen. Die habe ich mir lange schön geredet: "Ist ja Obst, das muss gesund sein". NEIN, das ist es nicht - so habe ich jeden Tag den Fruchtzucker von 28 Äpfeln in Form von Apfelschorle zu mir genommen und das ohne die wertvollen Ballaststoffe (die nämlich satt machen und für eine langsame Erhöhung des Blutzuckerspiegels sorgen). Die Leber ist damit überfordert und speichert zu viel Fruchtzucker als Fett ein. So haben heute sehr viele Menschen eine Fettleber ohne Alkohol zu trinken.
Wobei man beim Fruchtzucker unterscheiden muss A) nimmt man ihn in seiner ursprünglichen Form zu sich (also ein ganzer Apfel) und in Maßen oder B) nur noch als Saft oder ganz schlimm für uns C) Fruchtzucker als extrahiertes Produkt, der beispielsweise aus Mais hergstellt werden kann.
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Alle zwei Wochen gibt es Kekse - alternativ gesüßt und warum überhaupt Kekse, erzähle ich ein anders Mal |
Natürlich stehe ich nun viel in der Küche - na klar, dafür muss (kann) man sich die Zeit nehmen. Denn wenn man sein Essen selber zubereitet - ohne auf stark verarbeitete Lebensmittel zurück zu greifen - braucht man einfach mehr Zeit dafür.
Aber :-) dafür bin ich nicht mehr müde und unkonzentriert - so kann ich für mich sagen, diese Investition (also mehr Zeit für´s eigene Essen zu nutzen) hat sich gelohnt. Ich bin satt und zufrieden - ein wunderbares Gefühl! "Ganz nebenbei" habe ich dadurch bisher über 20 Kilo verloren. Einziger Nachteil, wenn man es denn als Nachteil sehen mag, ... ich brauchte einen Schwung neue Hosen, Jacken und Blusen - aber mal ehrlich, was für eine Freude jetzt shoppen zu gehen!
Ganz ohne Zucker lebe ich natürlich nicht... ich süße nun mein Müsli mit Datteln oder Abrikosen (die Fruchtzucker enthalten), ab und zu kommt Kokosblütenzucker oder Reissirup zum Einsatz. Diese Varianten lassen meinen Blutzuckerspiegel nicht so sehr in die Höhe springen, wodurch ich länger satt bin.
Zucker (besonders raffinierter - also z.B. Haushaltszucker) lösen leider in unserem Körper eine Kettenreaktion aus - unser Körper ist nicht darauf eingestellt Zucker ohne Ballaststoffe zu verarbeiten, was viele Stoffwechselerkrankungen fördert. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut bei
Zuckermonster, fragt google, gebt bei YouTube "Zucker" als Suchbegriff ein ... lest Bücher, hört Hörbücher! UND macht euch erstmal keinen Stress, nach dem Motto "ich muss da jetzt drauf verzichten" ... informiert euch und entscheidet dann, was ihr für euch, euren Körper und euer Leben wollt.
Fazit - für mich ist es kein Verzicht ohne Zucker zu leben, es ist klar eine Bereicherung!
Ich bin satt, habe nicht mehr das Gefühl, ich müsste jede Stunde etwas essen. Neulich war eine Veranstaltung in Lillys Schule - auf dem Weg dahin dachte ich "Mist, jetzt habe ich ganz vergessen mir etwas zu Essen mitzunehmen - HILFE!"
Normalerweise nehme ich mir einfach eine Box mit ein paar Käsewürfeln, Nüssen und/oder Trockenfrüchten (z.B. Maulbeeren) mit. Jetzt musste es so gehen (früher undenkbar)! Es fiel mir nicht einmal schwer an dem Kuchenbuffet oder den gerösteten Manden vorbei zu gehen, erst nach 7 Stunden ohne Essen kam ein Hungergefühl auf - so gab es Zuhause selbstgemachte Pizza. Das hätte ich vor einem Jahr niemals ausgehalten - jetzt ist es kein "aushalten" mehr, ich bin satt und freue mich eher auf die nächste gute Mahlzeit.
Heute also ganz "satte" Grüße von mir
Eure Imme♥